Texte schreiben, rappen lernen, einen eigenen Song aufnehmen – und das alles im Musikunterricht? Na klar! Ilona Pehlmann lud den Rapper LMNZ (Markus Grahm) ein, in zehn Unterrichtsstunden den Klassen 10.3 und 10.4 einen Rap-Workshop zu geben.

Am Anfang stand eine kurze Geschichte der Hiphop-Kultur. LMNZ erklärte, wie die Hiphop-Kultur entstanden ist, was ihre Werte sind und was den ursprünglichen Rap vom heutigen unterscheidet. Anschließend ging es in die Praxis: Die Schüler lernten zunächst, wie man Texte schreibt. Dabei mussten sie die spezielle Reimtechnik des Rap lernen, bei der es darum geht, die Worte passend auf den Beat zu sprechen. Wie bei professionellen Rap-Musikern lief dabei immer ein Beat im Hintergrund, um ein Gefühl für den Rhythmus zu entwickeln. Nachdem die Schüler selbst Themen für ihren Song gewählt hatten, schrieben sie in kleinen Gruppen eigene Texte, so dass am Ende jeder Schüler (und sogar Frau Pehlmann) eine Strophe zum gemeinsamen Rapsong beitrug. In der letzten Stunde wurde ein kleines Tonstudio aufgebaut, in dem die Schüler ihre Texte rappten und professionell aufnahmen. Das Ergebnis: Zwei fertige Rapsongs!

„Rap-Projekte helfen Jugendlichen, ihre eigenen Grenzen zu überwinden und ein kreatives Ausdrucksmittel zu finden“, erklärt LMNZ den Sinn eines solchen Projekts an der Schule. „Was die Schüler sagen, wird gehört. Da muss man sich auch damit auseinandersetzen, was für eine Meinung man hat und der Welt mitteilen möchte.“ Wenn man wie die Klasse 10.4 Conscious Rap macht, geht es vor allem darum, politischen und sozialen Themen Ausdruck zu verleihen. Beim Battle-Rap, für den sich die Klasse 10.3 entschied, finden die Rapper ein musikalisches Ventil für die eigenen Emotionen als Ersatz für verbale oder körperliche Gewalt.

 „Das Rap-Projekt hat dazu geführt, dass wir selbstbewusster gegenüber der Klasse wurden und die Angst davor verloren haben, uns vor den anderen zu zeigen. Es hat Spaß gemacht und hat unsere Kreativität gefördert“, kommentiert Soner aus der 10.4 abschließend das Projekt. „Wir haben etwas Neues über Musik gelernt und haben ein Rythmusgefühl entwickelt. Und vor allem war es spannend! Man rappt ja nicht jeden Tag!“ Damit hat Frau Pehlmann ins Schwarze getroffen. Denn sie hat das Projekt initiiert, um „mit den Schülern mal was ganz anderes machen.“ Fresh!

Organisiert wurde das Rap-Projekt von Ilona Pehlmann, dem Archiv der Jugendkulturen (www.jugendkulturen.de) und Mayte Kappel (Teach First Deutschland Fellow). Finanziell ermöglicht wurde das Projekt aus Projektmitteln der Schule.  

 

 

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