WP-Kurs Politik, Medien, Theater des 10. Jahrgangs
GLEIS 69 – Erinnern an eine deutsche Familie

Projekt in Kooperation mit dem Verein Tanz Theater Dialoge e.V.

gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft und dem Berliner Projektfond kulturelle Bildung

Am 30. und 31. Januar war es soweit. Zunächst in einer öffentlichen Generalprobe, dann in drei Aufführungen präsentierten Schülerinnen und Schüler des WP-Kurses Politik, Medien, Theater zusammen mit Künstlern und Freunden des Vereins Tanz Theater Dialoge die Theater-Collage „Gleis 69 – Erinnern an eine deutsche Familie“. Spielort war eine Halle, die einst zum Güterbahnhof Moabit gehörte, von dem aus in den Jahren 1942/1943 über 30 000 Menschen deportiert wurden. Heute befindet sich in der ehemaligen Lagerhalle das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U).

Fast sechs Monate hatten sich die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung der beiden Künstler Elisabeth Kahn und David Sutherland mit der Geschichte des Güterbahnhofs Moabit und insbesondere mit der Geschichte der Familie Eichelbaum auseinandergesetzt.
Angehörige der Familie Eichelbaum schrieben in den Jahren zwischen 1935 und 1939 über 60 Briefe an ihren in Neuseeland lebenden Verwandten Siegfried Eichelbaum, in der Hoffnung mit seiner Hilfe die Einreise nach Neuseeland bewirken und somit der Deportation und dem Tod entkommen zu können. Aber trotz aller Bemühungen konnte er ihnen nicht helfen.
Antwort des Einreiseministeriums: Regret permit refused – Bedaure, Erlaubnis abgelehnt.

Dieses generationsübergreifende Projekt, bei dem Menschen im Alter zwischen 15 und 83 Jahren mitwirkten und das unter der Anleitung von Künsterinnen und Künstlern aus den Bereichen Tanz, Theater, Fotografie, Bühnenbau, Film und Ton begleitet wurde, war ein beeindruckendes Erlebnis, das uns allen in Erinnerung bleiben wird.
Wir danken ganz herzlich dem Verein Tanz Theater Dialoge e.V., der dies ermöglicht hat.


© Jens Winter

Für weitere Informationen: projekT Gleis 69