Die folgenden Gedichte entstanden im Rahmen eines Unterrichtsprojektes
im Fach Deutsch zum Thema „Stadtlyrik“ im Schuljahr 2019/20. Sie
wurden von Schülern*innen des ehemaligen 11. Jahrgangs verfasst.
Die Jugendlichen bekamen die Aufgabe, sich auf kreative Weise mit Ihrem
Heimatort – unter Verwendung der im Unterricht erlernten sprachlichen
Mittel und lyrischen Ausdrucksformen – auseinanderzusetzen.
Dabei entstanden viele bemerkenswerte und einfallsreiche Gedichte, von
denen sich eine kleine Auswahl hier wiederfindet.

 

von A.B.

Die Großstadt

Die Großstadt
Diese Stadt ist stets im Wandel
und manchmal macht sie mich verrückt.
Doch sie ist das Herzstück dieses Landes,
unsere Hauptstadt- mein Zuhause!
So bunt und laut, man glaubt’s kaum
und letztendlich hat sie mich entzückt.

Durch die Straßen rast der Verkehr,
in dieser Stadt besonders nachts.
Denn die Nacht wird hier zum Tag,
das ist etwas, was sie ausmacht.
Es funkelt ein buntes Lichtermeer,
an jeder Ecke, kreuz und quer.
Touristen laufen in Scharen umher
und machen Fotos vor’m Fernsehturm,
dem großen Tor und manchmal auch von unserem Bär`.

Doch das ist nicht alles,
was diese Stadt zu bieten hat.
Vereint Geschichte, Nachtleben und Kunst so originell,
wie keine Stadt auf dieser Welt.
Auf dem Kudamm bummeln,
wie auf der New Yorker 5th Avenue.
An der East Side Gallery Kunstwerke sehen,
und auf der Bernauer Straße vergangene Zeiten verstehen.

Diese Stadt ist stets im Wandel
und manchmal macht sie mich verrückt.
Sie geht mit der Zeit,
bleibt nie auf einer Stelle stehen.
Und doch erinnert sie an das, was dort ist geschehen.
Das ist es doch,
dass mich und viele so entzückt.
Die Menschen so direkt und barsch.
Das Flair dieser Stadt ist das,
was sie ausmacht,
das ist die GROßSTADT.


von F.A.

Berlin, Du bist so wunderbar!

Berlin, Du bist so wunderbar!
Die Straßen, die Westen und Osten verbinden.
Berlin, Du brauchst keinen Kommentar.
Die engen Gassen, in denen die Menschen zusammenfinden.

Berlin, Du bist so wunderbar!
Im Dunkeln leuchtest Du aus jeder Ecke,
Deine Art macht mich unberechenbar.
Berlin, Du bist so wunderbar, wie eine Rosenhecke.

Berlin, Du bist so wunderbar!
Du hast mir einen Platz gegeben zum Leben.
Berlin, Du bist so spannend und aufregend wie das Neujahr.
Du lässt nachts niemanden schlafen, damit Dich alle erleben.

Berlin, Du bist so wunderbar!
Für andere bist Du langweilig, für mich jedoch eine Inspiration.
Berlin, Du brauchst keinen Kommentar.
Um Dich mit einem Wort zu beschreiben – Du bist eine FASZINATION!


von B.M.

Unsere Stadtgesellschaft

Wir lachen zu wenig, fahren zu schnell,
regen uns zu schnell auf,
gehen zu spät schlafen,
stehen müde auf.

Wir haben unseren Besitz vervielfacht,
jedoch unsere Werte reduziert.
Wir sprechen zu viel
und hassen zu oft.

Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient,
aber nicht wie man lebt.
Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt,
aber nicht den Jahren Leben.

Tiere werden zum Vergnügen gequält,
Schwächere werden ausgebeutet.
Menschen schämen sich für Vieles,
aber niemals für den eigenen Charakter.

Wir warten auf den Tag,
an dem sich die Menschheit zum Besseren verändert.
Nur wann kommt dieser Tag,
an dem wir uns endlich verändern?


von H.G.

Untitled

Früh am Morgen eine Menge von Menschen,
die den Schulweg verengen,
indem sie zur Haltestelle rennen,
um nicht zuhause zu pennen.

Der Tag ganz hektisch im Busverkehr,
die Wohnungen selbst sind einsam und leer.
Doch ich hasse diesen Lärm!

Die Großstadt wird ruhig,
wenn sich die Dämmerung zeigt,
und die Menschen in die dunklen Gassen vertreibt.

Am Nachmittag im Supermarkt
bekommt man fast einen Herzinfarkt.
Dort wird gedrängelt und geschubst,
die Stadt Berlin ist verdreckt und nicht geputzt.


von H.K.

Berlin

Die Stadt ist groß, aber auch klein.
Es passen viele Menschen und Häuser hinein.
Es gibt Obdachlose, dies ist nicht geheim.
„Jedoch warum?“, frage ich mich im Nachhinein.

Müll liegt auf dem Boden,
da wurde wohl jemand nicht richtig erzogen.
Zum Glück kommt die Müllabfuhr angeflogen,
die kann man als Bürger nur noch loben.

Die verschiedensten Menschen an einem Ort.
Toleranz und Respekt ist auch vor Ort.
Dies ist Voraussetzung für das Zusammenleben,
dies ist das, was alle sollten anstreben.

Ob U- Bahn, S- Bahn oder Zug,
benutze, was Du brauchst, es gibt genug.
Das ist der Vorteil einer Großstadt,
das ist das, was Berlin ausmacht.

Gedichte der Klasse E3