Marianne ist 14 Jahre alt, als sie im Juli 1939 mit einem sogenannten Kindertransport nach England fliehen kann. Sie entkommt damit der nationalsozialistischen Verfolgung.
Ihre Großmutter Lise muss hingegen alleine in Berlin zurückbleiben und wird am 12.1.1943 vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Mit Hilfe von Künstlerinnen und Künstlern des Vereins Tanz Theater Dialoge e.V. und dem Bildhauer Thomas Lucker erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8.2 eine szenische Lesung zu Mariannes Geschichte, basierend auf Originaldokumenten.
Im Kunstunterricht wurden aus Ton, Ytong-Stein und Pappmache die Requisiten hergestellt, im Deutschunterricht Texte verfasst und geprobt.
Im Geschichts- und Ethikunterricht sprachen wir darüber, was es bedeutete, Kind in der NS-Zeit zu sein, wir hörten, was es hieß, ein jüdisches Kind zu sein. Wir beschäftigten uns mit einem Ort, der genau gegenüber unserer Schule liegt: dem ehemaligen Güterbahnhof Moabit.
In den Jahren 1942-1943 wurden von hier über 30 000 Menschen aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in die deutschen Ghettos und Vernichtungslager deportiert.
Mariannes Großmutter war eine von ihnen, Marianne selbst konnten entkommen.
Begleitend erstellten sie ihr individuelles Portfolio, das ihren Arbeitsprozess dokumentiert.
Das abgebildete Portfolio ist ein Zusammenschnitt der Schüler*innen-Texte.
Das Projekt „Die Geschichte von Marianne und ihrer Großmutter Lise Herbst“ ist eine Kooperation des Vereins Tanz Theater Dialoge e.V. mit der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Thomas Lucker. Es wurde gefördert durch den Bildungsverbund „Urbane Künste“ im Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte, Bezirksamt Mitte Berlin.