Berlin-Challenge (Start 2023/24, vorgesehen bis 2025/26)

Medienbildung hat heute einen zentralen Stellenwert (Soziale Netzwerke, Fake-News,…). An der THG gibt es aktuell nur wenige Möglichkeit im täglichen Unterricht außerhalb von Informatikräumen Elemente der Medienbildung in den täglichen Unterricht einfach einzubauen. Wir können die Möglichkeiten der aktuellen Technik kaum nutzen, da an beiden Standorten LAN, WLAN und entsprechende Endgeräte größtenteils fehlen. Und das trotz seit rund 7 Jahren vorliegendem Medienkonzept und mehrfachen Beantragungen. Zur Ausstattung der Schule mit WLAN und Geräten sind Finanzen im sehr großen Umfang erforderlich, die die Mittel des Digitalpaktes für unsere Schule weit überschreiten. Über die Berlin-Challenge können wir die Mittel für Geräte zu einem guten Teil selbst generieren.

Die Teilnahme an der Berlin-Challenge beinhaltet inhaltlich die Weiterentwicklung des Unterrichts zur Einarbeitung in die Boards. Im Dezember 2023 sollen zunächst die Jahrgänge 1-6 mit Smartboards ausgestattet werden. Sie sollen zunächst zur Verbesserung der Differenzierung (z.B. zum Claasroom-Management) dienen, da wir daran schulweit auch ohne Boards arbeiten können. Der Bezirk plant die schulweite Ausstattung mit WLAN im Jahr 2024. In den folgenden beiden Jahren sollen die Räume der übrigen Jahrgänge sukzessive ausgerüstet, der Unterricht erneut weiter entwickelt und an die neuen Möglichkeiten angepasst werden. Wenn nach erfolgter kompletter Ausstattung mit Smartboards und Internetanbindung der Räume die Grundvoraussetzungen schulweit geschaffen sind, bekommt die Medienbildung einen größeren Stellenwert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt soll dann auch die sukzessive Anschaffung von Tablet-PCs für den Unterricht aus Haushaltsmitteln beginnen.

Unterstützt wird dieses große, mittelfristige Vorhaben durch einen ersten Studientag im Januar 2024. Auf Ogranisationsebene werden die Fachveranwortlichen zudem stärker als bisher in die Fortsetzung der begonnenen Unterrichtsentwicklungen auf Fachebene einbezogen, um eine größere Nachhaltigkeit zu erreichen. Wir haben zudem die Fachleitungsstelle Digitalisierung und Medienbildung zum Schuljahr 2022/23 eingerichtet, die nun besetzt wird und weitere Impulse für ein koordiniertes Vorgehen liefern soll.

Praxislerngruppe

Nicht alle Schüler:innen können im traditionellen Unterrichtssetting lernen. Immer wieder verlassen Schüler ohne Schulabschluss die THG. Diesen Anteil wollen wir nachhaltig senken. Für die Jahrgänge 9 und 10 haben wir daher im letzten Schuljahr eine Praxislerngruppe mit unserem Kooperationspartner SOS Kinderdorf gestartet. Schüler:innen lernen hier an 2 Tagen der Woche in Werkstätten des Kinderdorfs in den ehemaligen Osram-Werken und haben an drei Tagen Unterricht nach individuellem Förderplänen in der THG. Die ersten Erfahrungen werden aktuell in 2-3 monatigen Zwischenbesprechungen ausgewertet, die erste Bilanz fiel positiv aus, Baustellen gibt es dennoch viele. Verbesserungsmaßnahmen werden gleich umgesetzt und die Ausdehnung des Projektes auf zwei Lerngrupen ab dem kommenden Schuljahr vorbereitet. Dazu laufen aktuell Vorberesprechungen über andere Konzepte, die zusätzliche Angebote für weitere Schüler:innen mit schlechter Abschlussprognose generieren sollen.

Familienzentrum

Viele Eltern nutzen nur wenige der Möglichkeiten, am Schulleben ihrer Kinder aktiv teilzunehmen. Sie könnten die Schule zum Beispiel zu einem interessanten Treffpunkt für andere Eltern machen, sich untereinander austauschen, Aktivitäten auf dem Schulfest anbieten und im Förderverein an der Verwirklichung von Projekten aktiv mitwirken. Hier wollen wir neue Ansätze erproben. In Kooperation mit SOS Kinderdorf eröffnen wir 2023 das „Familienzentrum Elly“ in der Siemensstraße. Eltern erhalten dadurch eine zusätzliche einladende Anlaufstelle in der Schule, Angebote für Eltern-Kind-Aktivitäten, individuelle Beratungen und Unterstützung in der GEV.

Schulpsychologie und Sprachlernassistenz

Wir erweitern unser Team dieses Jahr um zwei Fachleute, die eine wichtige Rolle für unsere Schüler:innen spielen werden. Unter den Schüler:innen der Klassen 1-6 nimmt der Anteil an Kindern zu, die ohne Deutschkenntnisse in die Schule kommen. Es sind keine Einzelfälle mehr. Für die Kinder und die Pädagog:innen entseht so eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Die neu eingerichtete Sprachlernassistenz unterstützt die Kinder insbesondere in der Schulanfangsphase beim Erlernen der deutschen Sprache durch zusätzliche Angebote, sodass die negativen Auswirkungen der fehlenden Sprachkenntnisse möglichst schnell begrenzt werden. In den Klassenstufen 3-6 finden zusätzliche individuelle Angebote statt. Jugendliche mit fehlenden Sprachkenntnissen der Klassen 7-10 besuchen unsere Willkommensklasse in der Quitzowstraße.

Neben fehlenden Sprachkenntnissen sind einige Schüler:innen in schwierigen persönlichen und/oder familiären Situationen. Unsere Erzieher:innen, Sozialpädagog:innen und Lehrkräfte stellen fest, dass unser aktuelles Handwerkszeug nicht ausreicht und der Weg zur Schulpsychologie übers SIBUZ zu komplex und langsam ist. Wir erweiteren unser Team daher mit einer Schulpsychologin. Sie soll in allen individuellen Aspekten helfen, die dem Lernen unserer Schüler:innen entgegen stehen können. Ab Januar 2024 geht es um eine Bestandsaufnahme, dann erfolgt im kommenden Schuljahr eine konzeptionelle Einbindung auf der Basis der bis dahin gewonnenen Erfahrungen.

Sprachlernen

Sprachlernen ist in den Curricula der Fächer integriert, die Umsetzung jedoch nicht koordiniert und sichergestellt. Das Konzept muss überarbeitet werden. In diesem Jahr haben wir als ersten Schritt beschlossen die „monatliche Sprachlernmethode“ schulweit umzusetzen. Unsere Sprachbildungskoordinatorin hat rund 10 einfach umzusetzende Methoden ausgewählt, die alle Kolleg:innen während eines Monats in ihrem Fach 1 Mal in den Unterricht einfügen. Die Schüler:innen können so lernen, dass Methoden unabhängig vom Fach sind und üben mehrfach. Eine erste Evalutation findet am Ende des 1. Halbjahres statt.

Soziales Lernen

Soziales Lernen wurde auf den Studientagen zur Schulentwicklung 2022/23 als langfristiges Ziel mit hoher Priorität festgelegt. Für 2023/24 sind zwei Vorhaben vereinbart. In einigen Klassen des 7.-10. Jahrgangs wird das „IL“ exemplarisch erprobt. Diese Lernform existierte bereits in ähnlicher Form an der Moses-Mendelsohn-Schule, einem der Vorläufer der THG. Dieses Konzept setzt auf zum einen auf eine stärkere Individualisierung in einigen Unterrichtsphasen und zum anderen auf die Förderung von regelbasierten sozialen Interaktionen in anderen Phasen.

Zudem haben wir beschlossen, Toleranz und Respekt noch stärker den Focus zu nehmen. Insgesamt sind wir bereits über die THG-Stunden, den Klassenrat, dem gemeinsamen Mittagessen der SEK I, der permanenten Erziehung im Schultag und weiteren wechselnden Angeboten unserer Erzieher:innen, Lehrer:innen und Kooperationspartner sehr aktiv. Dennoch sind wir mit den Ergebnissen nicht zufrieden. Über ein koordiniertes Vorgehen und einen weiteren Ausbau der Angebote wollen wir hier besser werden. Die Pädagog:innen werden sich also zunächst in einem Studientag mit dem Themenfeld und seiner Umsetzung im Kontext der aktuellen weltweiten und auch in Berlin zu spürenden Entwicklungen auseinandersetzen. Diesem ersten Schritt soll dann folgend eine Projektphase für Schüler:innen zu Beginn des kommenden Schuljahres entworfen, getestet zusätzlich neben den übrigen Aktivitäten dauerhaft etabliert werden. Ein künftiges Curriculum soll das Lernen von tolerantem und respektvollem Verhalten altersgemäß über alle Jahrgangsstufen hinweg über verschiedenste Angebote besser koordinieren, intensivieren und verstätigen (Curriculum=Ziel für 24/25).

Ganztag überarbeiten mit dem Ziel zusätzliche Möglichkeiten der individuellen Förderung zu finden

Neben einigen gelungenen Angeboten können weitere dringende individuelle Fördermöglichkeiten aktuell nur ansatzweise umgesetzt werden (z.B. bei Lese-Rechtschreib-Schwäche, eine vertiefte Begabungsförderung, Matheüben, ….). Hier müsste hinsichtlich gezielter individueller Angebote mit angemessenem Unfang viel mehr erfolgen, damit Lerneffekte nachhaltig auftreten können. In der aktuellen Ganztagsorganisation ist jedoch neben Unterricht, AGs und nötigen Bewegungspausen keine Zeit dafür. Der Arbeitskreis „Ganztag“ sucht daher nach neuen Möglichkeiten, besucht auch andere Schulen, die bereits Lösungen für dieses Problem gefunden haben. Die Ergebnisse werden in diesem Schuljahr in den Gremien zunächst vorgestellt und nach Sinnhaftgkeit, Machbarkeit, Vor- und Nachteilen und Folgen diskutiert. Bei Konsens soll ein eigenes Konzept zunächst in einfacher Form entwickelt und beschlossen werden. Für das kommende Schuljahr wäre dann eine gründliche Vorbereitung und Weiterplanung vorgesehen, sodass der Start in die erste Testphase 2025/26 erfolgen könnte.

MG, 21.11.2023

Schwerpunkte 2023/24