Anlässlich des Jahrestags der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 gedachte die THG den ehemaligen Lehrern Prof. Dr. Eugen Wolbe und Studienrat Moritz Arndt.

Beide Lehrer mussten aufgrund ihrer jüdischen Herkunft unsere Vorgängerschule, die Fichte-Realschule, am 3. April 1933 verlassen und erhielten Berufsverbot.

Eugen Wolbe starb im September 1938 an einem Herzinfarkt. Moritz Arndt nahm sich am 27. Oktober 1942, am Abend vor seiner Deportation, zusammen mit seinem Bruder das Leben.

Wolbes Ehefrau Rosa wurde am 18. August 1942 vom Güterbahnhof Moabit, dessen Gleise schon damals aus den Fenstern unserer Schule gut zu sehen waren, nach Riga deportiert und dort ermordet.

Die Gedenkfeier für die ehemaligen Lehrer wurde von unserem Schulchor eröffnet. Danach trugen Schülerinnen und Schüler der Arbeitsgemeinschaft Erinnern eine szenische Lesung vor:  Prof. Dr. Eugen Wolbe und Studienrat Moritz Arndt „beurlaubt“.


Die Lesung wurde gemeinsam mit dem Verein Tanz Theater Dialoge e.V.  erarbeitet und konnte mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins der Schule realisiert werden.
Sie basiert auf Originaldokumenten und auf dem von unserem ehemaligen Kollegen Itai Böing geschriebenen Buch „Eugen Wolbe, Lehrer und Privatgelehrter“.
Nach der Lesung sprach Herr Böing mit der Verlegerin Nora Pester über die Entstehungsgeschichte seines Buchs und machte den Vorschlag, unsere Schule doch nach Eugen Wolbe zu benennen. Im Anschluss gingen wir für die Kranzniederlegung zum ehemaligen Güterbahnhof Moabit, wo die Schulstadträtin Maja Lasić zu uns sprach und die Kantorin Esther Hirsch die Veranstaltung gesanglich feierlich beendete.

Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichspogromnacht 1938:
Prof. Dr. Eugen Wolbe und Studienrat Moritz Arndt „beurlaubt“